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E Punkt U Punkt
veröffentlicht in der Tageszeitung DER STANDARD, 1.6.2024
untertänigst übernational unternehmensergebene e punkt u punkt, nichtverstaatlichte staatengesellschaft von europa, wie die meisten hier regiert von konservativen, verstrickt in ökonomische rangeleien mit der globalen konkurrenz, innerlich irritiert von tradition und kleinlichkeit, groß das unverständnis für andere lebensweisen, ruinös die perspektive der überlegenheit. westeuropa, du kultivierte ausbeuterin, was machst du, ich weiß nicht, was gehen mich die großmächte an, wenn wir mit all der uns zur verfügung stehenden minimalen macht nichts ausrichten können, kann nur mehr innovativer sozialismus weiterhelfen, der kapitalistische rambazamba hat ja schon alles kaputtgemacht, ökologisch und mental. jahrhundertelang haben sie sich in europa gegenseitig die köpfe eingeschlagen, haben es irgendwann geschafft, damit aufzuhören, halten jetzt zusammen (britannien ist allerdings davongeschwommen), befinden sich aktuell aber schon wieder in höchster aufregung, die gleich mit militärischer aufrüstung verknüpft wird anstatt sich auf produktive formen von konfliktlösung und zusammenarbeit zu konzentrieren. aus künstlerischer sicht wünsche ich der gnädigen feudalneoliberalen e. u. erheblich mehr kreativität und feingefühl beim umgang mit den anderen. da ist noch viel luft nach drüben.