aus den short-stories
milchpulver
beruhigung, leute, die spruenge bekommen, als ob sie aus stein wären, nur das kapperl auf dem kopf bleibt ganz, der rest des körpers ist gänzlich von sprüngen durchzogen wie bei alten statuen, früher haben sie doch viele so statuen hergestellt, die dann irgendwo später wieder aus dem meer gefischt wurden und jetzt, keine statuenproduktion mehr, egal, stattdessen gibts jetzt leute mit 18 meter grossen zähnen zu sehen auf den strassen, die plakate, und millionen im fernsehen weltweit jeden tag täuschen sich gewaltig, beug dich nach vor wie eine sonnenblume, die durch den wind in schwung gebracht wurde, lass deinen kopf rüber und sag etwas leises, so leise, dass nur ich es hören kann, der baum auf dem hügel oben hat seine äste weit auseinandergestreckt ganz wild, die soldaten üben explosionen, wie fällt jemand, wenn er stirbt, wie soll ich denn wissen wie der fällt, sagte marlene dietrich zu josef sternberg, bin doch noch nie erschossen worden und die landschaft knallt vorbei, diese irre geschwindigkeit in den augen, stakkatobewegungen der pupillen, die sich kurz an irgendwas festhalten und gleich wieder zum nächsten springen beim aus dem zugfenster schauen, extrem schnell, jeder hat das schon mal gesehen, bei anderen, nur noch nicht bei sich selbst, ausser auf video, sonst geht das nicht, beim nächsten mal dann machen wir es umgekehrt und filmen die vorbeilaufende landschaft mit der kamera und dann siehst du dir das im tv an, dann werden sich die pupillen schon wieder beruhigen, die ganze gruppe sitzt falsch, jetzt kommt bewegung in die sache, setzt euch doch nieder, hier die schnauzbärte, dort die übrigen oder wie wäre das, wenn der körper immer gleich dort sein könnte, wo die augen gerade hinschauen, momentane körperübertragung im blitztempo oder wie wäre das, wenn die hier im zug die schwerkraft aufgehoben hätten zwischendurch, lange beine im schwerelosen raum, wir schwebten durch das zugabteil raus auf den gang, leichter als ein blatt papier, die gesichter vollgespeichert mit informationen, was hilft es schon zu wissen, was er oder sie lieber möchte dann und wann, wenn sie sich doch sowieso bald wieder in die haare kriegen wegen ihrer kontinuität, wie soll sie sich nach ihm sehnen, wenn sie doch ständig bei ihm ist und raum ist genauso ersetzbar wie milch, aus milchpulver wird milch gemacht.
handy
was hat sich also nun geändert seit dem letzten mal: das licht. das licht, das von der sonne kommt ist kühler geworden, schräger, richtung herbst, im universum gibt es ständigen nachschub von explodierenden supernovae, deren reste zum material fuer neue sterne und planeten werden. dieses kleine geschützte sonnensystem hier ist eine nische kosmisch gesehen, ziemlich ruhig und sicher. was sich noch geändert hat: der sound, das rascheln der blätter klingt flacher, nicht mehr so aufgebauscht, feiner, rieselnd, die dusche ist kaputt im freibad, wenn auch immer noch in betrieb, was für die einen kaputt ist, ist für die anderen ok. das wasser haben sie aus dem becken rausgelassen, das becken ist jetzt leer, der himmel ist bedeckt, ein mann mit seiner tasche überquert die grosse betonierte liegefläche, die aufmerksamkeit hat sich verkürzt, das eine wird vom nächsten abgelenkt, überschwemmt, der geruch des regens ist so angenehm, regen, der auf warme sachen fällt, das geschrei des publikums, das absperren der sicherheitszone, das punktweise zunehmen der verdunkelung der betonfläche, mit jedem regentropfen ein dunkler punkt mehr auf der fläche, können sie mir sagen, wann dieser regen wieder mal aufhört, sie wissen doch sonst immer alles so gut, sind sich doch sonst auch immer so sicher, auch wenn es nur um ihr beklopptes handy geht oder auto, haben affen auch handys, können affen sich auch sicher sein oder ist es das ausstrahlen dieses sicherheitsgefühls, das uns hier so auf den wecker geht, diese scheussliche wirkung der sicherheitskräfte auf uns, wieder ein schuss knapp am tor vorbei. nach dem gejaule der leutemeute zu schliessen.
weiterschwimmmen
nichts los, good. nicht warten, geht das. niemand kommt und das licht brennt, die versorgung. die leute auf den strassen erinnern an die figuren, die sie bei diesen architektonischen entwuerfen hinzeichnen, schnell, nur um anzudeuten: versteht ihr, das ist für menschen, hier sind menschen vorgesehen, die da durchgehen, sich dort hinsetzen, da drüben in den bus steigen, ok, und die sind so nett und machen das dann auch, also bitte. in den fitnesshallen laufen sie auf den laufbändern, wissend, dass sie gesehen werden, das obst fällt runter, der himmel sieht kalt aus, die sonne wärmt, der schuh dreckig, in irgendeinem haus kloakengeruch, keiner weiss woher, irgendwas muss da geschehen, irgendwer muss sich jetzt darum kümmern, dafür haben wir doch unsere leute, du fängst gesprächsfetzen auf, die sind so wie der sound, den du dir zu diesen architekturentwürfen vorstellen kannst, beliebig, schnell vorbei, ich muss noch meinen vater anrufen, er ist krank, komm, gehen wir noch schnell zu diesem geschäft dort, hörst du jetzt sofort auf mit dem geschrei usw., es geht weiter, sonst ist nichts los, vom übrigen abgesehen, das eigene im mittelpunkt, das eigene gegenüber dem übrigen, so wie die sich das bei ihren entwürfen vorstellen, so bemühen sich die alle, das dann auch hinzukriegen, sieh hinauf, der ganze platz wird fotografiert, zum beweis dafür, dass wieder mal jemand seine eigene vorstellung vom übrigen durchgesetzt hat, das haben wir davon, das ist es, worum die dann glauben, dass es geht: hier also, meine damen und herren, meine vorstellung von dem, wie ich es sehen will, gentlemen and ladies, so wie ich es seh, so sehn sies, aber sonst ist nichts los hier, das ist doch nur mist hier, bin ich froh, dass nichts los ist, kopf rund, flaches wasser voraus, weiterschwimmen.
mischen
die buchstaben zusammenmischen zu einer schwarzen fläche & es stellt sich nur mehr die frage: welche form hat diese fläche, geh vorbei zeug, geh vorbei sonne & mach schatten auf den geräten, an denen wir sitzen, um dich zu beobachten. wo kommen wir nur her, dass wir so schnell wieder wegwollen & im vorbeifahren sehen die häuser aus wie ruinen, in denen sie das licht auf on geschaltet haben, im vorbeifahren ist es nur ein programm unter vielen.
husch
kann dieser umgebung der boden wieder nur unter deren bedingungen entzogen werden, die harten herzen, die schwachen nerven, die überflüssigen sicherheitsvorkehrungen, können sie nicht aufhören, in sätzen zu sprechen, hinter türen zu verschwinden, karten anzufertigen, husch, schnell wird es kalt & dunkel, jedes wort bricht wie der ast am baum im wald & das licht strahlte durch uns durch, bis wir aufgelöst waren in moleküle, von denen über keines mehr gesagt werden konnte, woher es stammte, wir sind nicht gebaut wie häuser, ein stein auf dem anderen, denn sonst wären wir längst zusammengebrochen wie diese.
wiese/wolken
sie sassen auf der wiese, grün. durch ein loch in der wolkendecke leuchtete der himmel, türkis. die ränder des wolkenlochs waren zerfetzt wie nach einer explosion.
zigarette/sims
der typ legte mehr oder weniger im vorbeigehen seine brennende zigarette in den fentersims neben dem eingang, ging ins geschäft hinein, kaufte etwas, kam heraus, nahm seine zigarette wieder und ging schnell weiter.
flugzeuge/fische
die flugzeuge gleiten über den abendhimmel wie elektrisch betriebene fische durch schmutziges wasser und blinken.
bleib/finger
als strafe fuer deinen ausspruch: bleib wie du bist: wird dir von einem fleischhauer in arbeitskleidung der kleine finger abgehackt. und du hast immer gesagt, es war ein unfall.
licht/dunkel
wieso heisst diese bombastische heuchlerrevue namens licht ins dunkel, wo das gesamte österreichische promigesocks, das doch selbst für die verursachung von massivem öffentlichen elend verantwortlich ist, zu weihnachten im fernsehen auftaucht, um sich selbst als hilfreich und gut darzustellen, wieso heisst das eigentlich nicht: scheinwerfer auf ärsche.
meinungen/wuerste
die meinungen hingen herunter wie würste.
auto/musik/synchron1
du fährst im auto und hörst eine cd und bleibst an einer ampel stehen und siehst wie an einer bushaltestelle jemand mit kopfhörer sich zur musik bewegt genauso als würde dort im kopfhörer synchron dieselbe musik laufen wie hier im auto. kommt gut.
auto/musik/synchron2
nachts auf der autobahn fahren. finster. klare sicht. im auto housige musik, beats. gerade strecke. von weitem kündigt sich eine baustelle an. oranges blinklicht. rhythmisch. schon aus grosser entfernung sichtbar: das orange licht blinkt exakt im selben abstand, in dem bei der musik im auto die snare zuschlägt. oranges blinklicht kommt näher, wird grösser, sound und blinken weiter synchron. kommt nicht schlecht.
wichtig/stadt
sehr wichtig ist es, immer wieder zum ersten mal in eine stadt zu kommen, in der du noch nie zuvor gewesen bist.
fort/sofort
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kuala lumpur
anfang februar 95, flug nach malaysia, auftritt beim internationalen masters of band festival, im selben flieger eine finnische band, die auch dort spielen wird, vor der landung das einreiseformular ausfüllen, das lapidar mit dem fettgedruckten hinweis glänzt: death for drugs. unzimperlich. gewohnt wird im örtlichen holiday inn, 18. stock, die fenster unöffenbar, das essen unten im foyer jeden tag: asiatisch auf knorr-basis. unser konzert am 7.2.95 im shah alam stadium. die gage: 3000 ringit. bis zur ankunft in k.l., wie dort alle sagen, haben wir es nicht geschafft, uns ausreichend mühe zu geben um herauszufinden, wieviel das umgerechnet hergibt. wir gingen ganz unbeschwert davon aus, dass es sich hier um eine summe handeln würde, die in edwa in der höhe desselben betrags in ösi-schillingen zu liegen käme, also zirka 400 mark. nachdem sich am zweiten tag unseres aufenthalts aber herausstellte, dass es hier um eine menge von ungefähr dem zwölffachen, also fast 5000 mark ging, beschlossen wir, unseren asien-ausflug auszudehnen und nach einer woche in k.l. noch richtung thailand zu fahren. am nächsten tag mit dem mini-bus zum soundcheck ins stadion. auf dem weg dorthin rast der für unsere betreuung sorgende ronnie kershnan unter beständigem einsatz schlüpfriger witzeleien mit derart halsbrecherischer geschwindigkeit über die autobahn, dass wir protest einlegen. das shah-alam stadium ist riesig. platz für 50.000 zuschauer, sauber und nagelneu errichtet für die nächsten commonwealth-spiele. unvorstellbar, wie sich das morgen mit 30.000 leuten füllen soll, die sie zu dieser veranstaltung hier erwarten, aber bitte. der break-even, so wird kolportiert, liege bei 15.000 zuschauern. über den veranstalter wird gesagt, er sei ein chinesischer geschäftsmann, macht in waschmaschinen und solche sachen. security steht herum ende nie, alles sehr förmlich und freundlich und under control, die luftfeuchtigkeit ist hoch, die temperatur auf 30 grad und das m. o. w. tag und nacht und das ganze jahr hindurch. die über europa permanent hereinbrechenden jahreszeiten werden als höchst faszinierend empfunden. auf der fahrt zu unserem auftritt am nächsten abend fragen wir uns, je näher wir dem stadion kommen, wieso hier so wenig leute zu sehen sind, werden schon alle drin sein, so unsere vermutung, hat ja schon begonnen. im stadion angekommen jedoch weiterhin gähnende menschenleere, nur die anzahl der securities hat sich verdoppelt seit gestern. als wir den innenraum des stadions betreten, sehen wir: die ränge sind gänzlich unbesetzt, nur auf der rasenfläche vor der bühne, auf der schon die dritte band spielt heute, lümmeln ungefähr 200 leute herum, in grossem respektabstand zu den vor der bühne aufgestellten absperrgittern. nach einer crossover-kapelle aus singapur sind wir an der reihe, das publikum ist nett und scheint, so wie auch wir, diese groteske szenerie als seltenes und aussergewöhnliches amusement zu geniessen. die offiziellen zeigen gelassenen gleichmut. was uns darüberhinaus an unserem auftritt schwer faszinierte, war der umstand, dass wir uns zum ersten und bislang einzigen mal selbst beim spielen beobachten konnten und zwar seitenverkehrt auf einer riesigen videowall, die in der stadionkurve gegenüber der bühne aufgehängt war. unser konzert wurde freundlich beklatscht. die kurze befürchtung, der quasi fast-nicht-besuch dieses riesenspektakels würde sich nachteilig auf unser honorar auswirken, bestätigte sich zum glück nicht und wir konnten nun, nachdem in einem reisebüro aus unseren tickets das fatale x entfernt worden war, das uns das verlassen des fliegers in singapur verunmöglicht hätte, dort dann den flughafen verlassen, nicht ohne uns aber von der retourfliegenden finnischen band zu verabschieden, deren sängerin am pool der dachterasse des holiday inn einen derart heftigen sonnenbrand erlitten hatte, dass ihre bewegungen immer noch deutlich die furcht vor jeglicher art von berührung mit was auch immer zeigten. wir blieben noch ein wenig in singapur, game-boy gekauft, flogen dann nach penang, einer insel im norden von malaysien, lernten dort im hotel ali window kennen, der sich mit diesem klangvollen spitznamen deshalb schmücken darf, weil er in der lage ist, mit einem kurzen handgriff seine beiden vorderzähne herauszunehmen und damit eine massive zentrale zahnlücke, the window, zu präsentieren. bei lange sich dahinziehenden gesprächen auf weichen liegen unter nächtlichem himmel erzählte er uns unter vielem anderen von seinem früheren job als strandanimateur, wo er deutschsprachige touristen zum parasailing verführt hatte mit dem spruch: ‘fliegen ist super. wunderbar.‘ wir selber fuhren dann weiter nach thailand, bereisten die küste, flogen zwei wochen später von bangkok wieder nach singapur und von dort zurück nach cold europe.
testsiegerstraße
die türen gehen ganz leicht auf, die sonst immer ganz schwer aufzumachen waren, lets dance, leere säle, uniformen gehen vorbei, keiner versteht etwas, willst du eine chance haben, willst du wirklich, kannst du nicht die sportler, kannst du nicht die leute da fragen, warum sie so schnell laufen, in zeitlupe, in zeitlupe über eine stiege gehend, wohin sie laufen, warum sie sich so schwer tun, ein wort zu sagen, einen satz zu sagen, der verständlich ist, nicht wie die sportler, die in ihren neuen kostümen wie soldaten in ihrer startrampe auf den schuss lauern, also keine wettrennen, kein kraftmessen, sie laufen gegen einen baum und verletzen sich, ihre hände und ihre füße schmerzen und es geht niemanden etwas an, der sagt, was ihm abgeht, hast du gestern das gehört am telefon, was sie gesagt haben und wie sie dann im fernsehen und in den magazinen über dieses telefonat berichtet haben, hast du das wiedererkannt, niemand hat gesagt, ich habe es wiedererkannt, es war auch nicht möglich und das ist es, möglich ist es nicht und deswegen haben sie alle das gefühl, sich dauernd zu verlesen, weil da dauernd nur geschwindelt wird, permanent schwere unfälle, schwerverletzte und tote, weil es nicht stimmt, was wiedergegeben wird und dauernd diese vortäuschung von gleichheit und information und rhythmus und dauernd diese unwirklichkeit überall, wer versteht das, der zeit hat und wer hat schon diese zeit, wer kommt schon an irgendwo, wo er es aushält und zum sprechen anfängt, wo ihn keiner verfolgt, wo er zeit hat zum sprechen und zum kochen und wo er schlafen kann, bis er von selber wieder aufwacht und sich den film anschauen kann über sein herkommen, der testsieger, der vollkommen betrunken von der feier seines sieges auf einmal anfing, sachen zu sagen, die stimmten, bunte blumen auf flugzeuge gemalt flogen über ihre köpfe so laut wie noch nie, wieder kündigten sich schwere unfälle an, aber niemand nahm diesmal den telefonhörer in seine hand, aus dem die berichte kommen sollten, niemand hob ab, alle blieben wo sie waren und glaubten vergeblich, in schutz zu sein, immer wieder wurden sie angegriffen, dauernd, monoton, in rhythmischen abständen, mit ferngesteuerten berichten und großen scheren, die laut klappernd sich näherten, auf und zu und auf sie zu und auf einmal öffnete sich ein vorhang, der ihnen nicht aufgefallen war bisher und sie strömten auf die leere bühne hinauf und freuten sich, daß nichts da war, das sie an die unfälle erinnerte und sie machten das licht aus und sprachen in der dunkelheit über die zukunft, nur über diese und aus dem finstern sahen sie sich stummfilme an, in denen sie auf die zukunft achteten und sie sprachen selbst die texte zu den filmen, als ob es die einfachste sache der welt wäre. der testsieger klagte über seine erlebnisse, während sie ihn durch die straße laufen sahen, die später nach ihm benannt wurde. seine klage: sehr geehrte leute. ich stelle ihnen heute einen berühmten gast vor, den sie alle schon lange kennen, von dem sie aber nicht wußten, daß er sich nicht im klaren darüber ist, weshalb er heute unser gast ist. seine außerordentlichen leistungen in der hochgeschwindigkeitsbranche haben ihn bis heute nicht dazu befähigt, einen klaren satz hervorzubringen. seine gattin, eine in der öffentlichkeit nicht bekannte wahrsagerin, hat uns vor beginn der sendung mitgeteilt, daß sie nicht davon ausgeht, sich dieselbe anzuschauen, da sie wie meistens ein unglück befürchtet. neben unserem stargast möchte ich ihnen meine assistentin liss vorstellen, die wir erst vor wenigen tagen von einem verhaltenstrainingskurs für meine assistentinnen wohlbehalten zurückbekommen haben. es geht ihr nicht schlecht. besonders bedanken will ich mich an dieser stelle bei unserem chef, der sich wiederum, wie er mir ausrichten ließ, bei seinem chef bedanken möchte, der sich wiederum bei seinem chef bedanken möchte, der sich seinerseits aber im moment bei niemandem bedanken möchte wegen seinem vielen kopfweh. nun kommen wir aber zu unserem ersten spiel. dabei geht es darum, daß die mannschaft in den gelben leibchen versuchen muß, die mannschaft ohne leibchen davon zu überzeugen, daß es sinnvoller ist, teil der mannschaft mit den gelben leibchen zu sein. aufgabe der mannschaft ohne leibchen hingegen ist es, sich von der mannschaft mit den gelben leibchen nichts einreden zu lassen und zu versuchen, unsere zuschauer davon zu überzeugen, daß es sinnvoller ist, mitglied der mannschaft ohne leibchen zu werden und so weiter. wenn ich das wort gleich sage, geht es los. gleich. damit war der testsieger fertig mit seiner klage. er legte sich nieder, denn alles, was er gerade von sich gegeben hatte, erschöpfte ihn völlig, das licht eines einzigen scheinwerfers, so kam es ihm vor, würde sein hirn zusammenschmelzen zu einem herzförmigen klumpen, der sich nicht mehr rührt und still ist, so wie er jetzt und er sah sich um und sah, wie die übrigen irgendwas zu machen versuchten, puppen schnitzen und mit diesen puppen spielen, szenen aus dem leben darstellen und er hatte ein widerliches gefühl, so ein testsieger wollte ich eigentlich gar nicht sein so ganz, so war ihm zumute, er wollte hinaus in die nacht und in den himmel sehen solange, bis eine sternschnuppe käme und er sich etwas wünschen könnte und sonst nichts zu tun wäre für ihn, als die erfüllung des wunsches abzuwarten. das, dachte er, hätte doch zumindest eine kleine erfüllung seines traums vom testsiegerdasein werden können, einen wunsch frei haben und warten, bis er in erfüllung geht. solche sachen im kopf saß er da, aß eine portion semmelknödel mit schwammerlsaft, sah nirgendwo hin und wurde dabei plötzlich schwer verletzt, als ihm einer der stärksten männer dieser welt mit einer derartigen wucht belobigend auf die schulter klopfte, daß es ihm diese zertrümmerte und er wie ein nasser fetzen auf sein essen niedersank und alles vergaß und die türen gehen ganz leicht zu, die immer ganz schwer aufzumachen waren, lets dance, leere säle, uniformen gehen vorbei, keiner versteht etwas und während sie alle den testsieger durch die straße laufen sahen, die später nach ihm benannt wurde, erfüllte sich kein wunsch.